Miffi - Eine wahre Geschichte

Erzählt in Wort und Bild von Fam. Theile aus Thüringen



Im Mai 2006 fanden wir einen kleinen Steinmarder, ca. 4 Wochen alt.

Da unsere Familie sehr tierlieb ist, kam nur eins in Frage: Der Kleine wird großgezogen.

 

 

Es lief auch alles glatt, bis er mobil genug war um allerhand Dummheiten in der Wohnung zu veranstalten. Unter anderem lernte er von unserem Hund, wie man Türen öffnet und vieles mehr.

 

 

Unsere Wohnung sah nach ein paar Wochen ziemlich wüst aus.

Bei späteren nächtlichen Ausflügen auf unserem Grundstück wurde er mehrfach von einem wilden Marder gebissen, so dass wir sehr viel Geld und Zeit bei Tierärzten investieren mussten.



Miffi, so heißt unser Kleiner, wurde immer wieder gesund.

Unter anderem rieten uns die Ärzte, wir sollten Miffi kastrieren lassen, dass er ruhiger wird. Dieses ließen wir schließlich auch durchführen, nachdem wir vergeblich bei Tierschutzvereinen und Naturschutzbehörden versuchten, für Miffi ein neues artgerechtes Zuhause zu finden.



Uns wurde unter anderem geraten, Miffi einschläfern zu lassen bzw. zum Jäger oder in Auswilderungsstationen zu bringen, ohne uns aber irgendwelche Kontaktadressen zu nennen.

Selbst Doktoren in Universitäten hatten nur solche Vorschläge auf Lager.

Im Unterton klang immer, dass man ja eigentlich kein Wildtier haben dürfe, und dass das, was wir in eigentlich bester Absicht gemacht haben, ein Eingriff in die Natur wäre. Es wäre richtiger gewesen, den Kleinen liegen zu lassen. Es wäre natürlicher, dass er verhungert.

So verging die Zeit und Miffi wurde immer agiler und brachte von seinen Ausflügen immer öfter Nachbar’s Hühnereier angeschleppt und griff auch die Hühner selbst an, was ja eigentlich für wilde Steinmarder normal ist, aber doch nicht als Haustier.

Um allem Ärger aus dem Weg zu gehen, bekam Miffi erst mal Hausarrest verordnet und blieb also mehr in der Wohnung.

Ausgang bekam er nur noch in Begleitung und an der Leine.



Seit ein paar Wochen fing er schließlich an das Familienoberhaupt anzugreifen, was zu vielen Bisswunden führte.

So konnte es also auch nicht weitergehen. Wir schickten voller Verzweiflung E – Mail’s an alle Tierschutzvereine, die wir auftreiben konnten und landeten schließlich bei den Tigerfreunden.

www.tigerfreund.de 

Was Besseres konnte Miffi eigentlich nicht passieren, denn durch das engagierte Auftreten von Helmut Rentsch und schließlich Ines Taeubrich konnten wir Miffi in einer Marderaufzuchtsstation unterbringen, obwohl uns von gewissen Institutionen vorausgesagt wurde, dass er sich nie mehr zurechtfinden würde und es das Beste für das Tier wäre, "wenn man es einschläfern ließe".

Wir sind uns jetzt jedoch sicher, dass es Miffi dort sehr gut geht und er artgerecht gehalten wird und trotz seines Handicaps, der Kastration, die ihm die Rückkehr in die Wildnis nicht mehr ermöglichen wird, bis an sein Lebensende gut untergebracht ist.

Aus der ganzen Geschichte, die uns übrigens sehr, sehr nahe ging, haben wir gelernt, dass ein Wildtier nicht in die Wohnung gehört, sondern in die Natur.

Außerdem wissen wir jetzt, wohin wir uns wenden müssen, wenn Wildtiere in Gefahr sind oder wir wieder in die Verlegenheit kommen sollten, ein junges Wildtier zu retten.

Wir haben auch unsre Bereitschaft erklärt, bei der Rettung von Wildtieren mitzuhelfen, soweit es in unserer Macht steht.

Hiermit möchten wir uns noch mal bei Euch für Eure Hilfe bedanken, auch im Namen von Miffi, und wir wünschen Euch viel Erfolg bei Eurer Arbeit !

Eure Fam. Theile